Kampf gegen Malaria-Mücken: Ein Mann steht im Insektizid-Dampf im indischen Mumbai
Genf - Weltweit geht die Zahl der Malaria-Toten weiter zurück. Im vergangenen Jahr seien geschätzt 584.000 Menschen an der Krankheit gestorben, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag in Genf. 2012 waren es noch 627.000. Im Vergleich zum Jahr 2000 hat sich die Zahl der Todesopfer nahezu halbiert, berichtet die WHO. "Wir können den Kampf gegen Malaria gewinnen", sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan in einer vorab verbreiteten Erklärung.
Die nächsten Jahre seien dafür entscheidend. "Wir haben die richtigen Instrumente, aber wir müssen sie zu noch mehr Menschen bringen, um die bisherigen Erfolge zu verstetigen", betonte Chan.
Sorge bereitet der WHO das vermehrte Auftreten von resistenten Erregern vor allem in Asien. Auch habe die Ebola-Epidemie im Westen Afrikas die Malaria-Bekämpfung in den betroffenen Ländern stark beeinträchtigt. Dort versuche man, mit Massenmedikation einem Anstieg der Todesfälle durch Malaria entgegenzuwirken.
In Afrika werden neun von zehn Malaria-Toten registriert - die meisten davon Kinder unter fünf Jahren. Dennoch ist die Entwicklung insgesamt positiv. Im Jahr 2013 starben dort 54 Prozent weniger Menschen an der Krankheit als noch im Jahr 2000. Auch die Zahl der Infizierten war dort mit 128 Millionen Menschen 2013 ein Viertel geringer als im Jahr 2000 - obwohl heute 43 Prozent mehr Menschen in Afrika leben als damals.
Die Malaria-Prävention in Afrika beruht in erster Linie auf Moskitonetzen, da die Stechmücken den Krankheitserreger übertragen. 2013 habe fast jeder zweite Afrikaner ein mit Insektizid behandeltes Moskitonetz benutzt, während zehn Jahre zuvor nicht einmal einer von 33 Afrikanern ein solches Netz besessen habe. Auch die Verfügbarkeit effektiver Medikamente und schneller Diagnosetests habe dazu beigetragen, Malaria zurückzudrängen.
Bislang ist kein Impfstoff gegen die Tropenkrankheit auf dem Markt, es laufen jedoch entsprechende Studien. Wissenschaftler arbeiten zudem an Konzepten, die Stechmücken zurückzudrängen - etwa mithilfe gentechnisch veränderter Exemplare.
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