Wie Sie sich auf Reisen vor Mücken schützen

2023-02-22 16:25:47 By : Ms. emily Sun

Ob Malaria, Gelb-, Dengue-, Chikungunya- oder West-Nil-Fieber – sämtliche dieser lebensgefährlichen Krankheiten werden durch Mücken übertragen. Daher ist gerade auf Reisen ein bestmöglicher Mückenschutz unerlässlich. TRAVELBOOK gibt Tipps, wie Sie Mückenstiche am besten vermeiden können.

Manchmal muss man gar nicht weit reisen, um sich einen lebensbedrohlichen Mückenstich zuzuziehen. Aus Italien und Griechenland sind in diesem Jahr bereits die ersten Infektionen mit West-Nil-Fieber gemeldet worden, wie das Centrum für Reisemedizin (CRM) mitteilt. Das West-Nil-Virus breitet sich in Teilen Südosteuropas alljährlich verstärkt in den Sommermonaten aus. 2018 starben u. a. in Griechenland, Italien, Rumänien und Serbien insgesamt mehr als 180 Menschen an dem Virus. Das West-Nil-Fieber kommt neben Europa auch in vielen anderen Teilen der Welt vor, u. a. in Afrika, Südostasien und Mittelamerika.

Auch das Auswärtige Amt (AA) warnt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen vor dem West-Nil-Fieber, das durch die tagaktive Culex-Mücke, die Gemeine Stech- oder Hausmücke, übertragen wird.

Für die meisten Menschen ist eine Infektion durch das West-Nil-Virus zwar ungefährlich. Bei einem geringeren Teil können jedoch grippeähnliche Symptome wie Fieber auftreten; in Einzelfällen kann eine Infektion aber auch zu lebensgefährlichen Krankheiten wie beispielsweise Gehirnentzündung (Enzephalitis) führen. TRAVELBOOK berichtete.

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Wer in weiter entfernte Teile der Welt reist, wie etwa in die Tropen, läuft bei unzureichendem Mückenschutz Gefahr, an Malaria, Dengue-Fieber, Chikungunya-Fieber oder an einer Zika-Virus-Infektion zu erkranken. Ein großes Malaria-Risiko besteht vor allem in Zentralafrika, in Südostasien und im Norden Südamerikas. Malaria wird durch die dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücke übertragen. Unbehandelt verlaufe insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich, wie das Auswärtige Amt u. a. in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für Malaysia mitteilt. Weitere Informationen zu Malaria erteilt das Amt in seinen Empfehlungen zur Vorbeugung und Notfallselbstbehandlung bei Malaria.

Dengue wird wie die Chikungunya- und Zika-Viren durch die tagaktive Aedes-Stechmücke übertragen. Dengue ist u. a. in Südostasien, Teilen von Asien, Süd- und Mittelamerika, Afrika und Australien weit verbreitet. Eine Dengue-Infektion äußert sich häufig als fiebrige Erkrankung mit u. a. starken Kopf- und Gliederschmerzen und kann u. U. tödlich sein.

Wie aber kann man sich nun am effektivsten vor Mückenstichen schützen? Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts empfiehlt zur Vorbeugung und Vermeidung von Mückenstichen u. a. die folgenden Maßnahmen.

Hinweis: Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der nachfolgenden Angaben. Für alle gesundheitlichen Fragen in Verbindung mit der Anwendung von Insektenschutz- und Insektenvernichtungsmitteln sollte immer der Rat eines Arztes eingeholt werden.

Die effektivsten Insektenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut basieren laut AA auf Diethyltoluamid (= DEET) und Icaridin. Sie seien die „wissenschaftlich am besten getesteten Substanzen, die eine ausreichende Wirkung gegen Moskitos und andere Überträger (Zecken, Milben etc.) gewährleisten“. Effektiv sind laut Auswärtigem Amt zum Beispiel folgende Insektenschutzmittel: Anti Brumm® Forte, Autan® plus, und Nobite®.

Insektenabwehrmittel mit DEET-Konzentrationen unter 20 Prozent sind laut AA nicht empfehlenswert, Konzentrationen über 50 Prozent böten keinen zusätzlichen Schutz. Je geringer die Konzentration, desto öfter muss das Mittel aufgetragen werden. Bei längerer und hochkonzentrierter Nutzung könnten u. U. Hautreizungen, Leberwertveränderungen und Störungen des Nervensystems auftreten, warnt das Amt.

Das neuere Repellent Icaridin (auch Picaridin), das beispielsweise in Autan Active®, Nobite Haut Sensitive®, Bayrepel®, Doctan®) enthalten sei, habe eine dem DEET vergleichbare repellente Wirkung und sei besser mit Kunststoff, etwa in Armbanduhren oder Modeschmuck, verträglich.

Permethrin und andere synthetische Pyrethroide haben eine schnelle „knock-down“-Wirkung, was bedeutet, dass die Mücken bei Kontakt gelähmt werden. Laut AA gehören Pyrethroide zu den Insektiziden mit der niedrigsten Toxizität für den Menschen und sind in der Natur gut abbaubar. Pyrethroide finden Verwendung in Raumsprays und Räucherspiralen sowie zur Imprägnierung von Kleidungsstücken und Moskitonetzen.

Das Auswärtige Amt empfiehlt, Moskitosprays u. a. in Hotelzimmern einzusetzen. Gesprüht werden sollte idealerweise kurz vor der Dämmerung, auch unterm Bett sowie hinter Schränken und Vorhängen. Nach dem Sprühen sollte das Zimmer für eine Zeit verlassen werden.

Elektrische Biozidverdampfer verbreiten als Wirkstoff ein Insektizid, das sich nach und nach im Raum verteilt. Sie sollten nur bei starker Insektenbelastung eingesetzt werden, rät das Auswärtige Amt. Die Wirkung trete etwa eine Stunde nach dem Einschalten ein. Bei anfälligen Personen könnten Reizungen der Augen, der Haut und der Luftwege auftreten. Die Anwendung sollte nur erfolgen, wenn niemand im Raum ist. Gut getestet wurden laut AA Paral Mückenmobil® (Transfluthin) und Nexalotte® (Allethrin, Piperonylbutoxid).

Verdampfer ätherischer Öle seien dagegen wenig effektiv. Räuchermittel (z.B. gepresste, spiralförmig abbrennende Insektizide (Mosquito Coils) hätten grundsätzlich das gleiche Risiko wie o. g. Verdampfer, jedoch eine nur geringere Wirkung. Mosquito Coils sollten nur im Freien benutzt werden.

Moskito-Netze bieten beim Schlafen einen zusätzlichen Schutz gegen Mücken. Vorausgesetzt, sie haben keine Löcher und sind zu allen Seiten hin geschlossen. Je engmaschiger das Moskito-Netz ist, desto so wirksamer ist es. Mitunter ist es ratsam, sein eigenes, intaktes Netz im Gepäck zu haben – oder alternativ ein Moskitonetz-Zelt, das mit wenigen Handgriffen aufgebaut und aufs Hotelbett gestellt werden kann.

Die Effektivität eines Insektennetzes wird laut AA erheblich gesteigert, wenn man es mit einem insektenabtötenden Kontaktmittel imprägniert. Durch das Insektizid würden die Mücken daran gehindert, durch die Maschen in berührende Körperteile zu stechen oder sich Lücken oder Löcher im Moskitonetz zu suchen. Sobald eine Mücke mit dem Netz in Kontakt gerät, werde sie durch die Substanz getötet.

Wer ungern selbst mit Chemikalien hantiert, kann bei Outdoor-Ausrüstern bereits vorimprägnierte Bettnetze kaufen.

Zimmer mit Klimaanlage sind laut AA zwar weniger gefährlich, da Mücken wärmere Temperaturen vorziehen, stellen jedoch keinen Ersatz für das Moskitonetz dar.

Gegen Malariamücken sollten spätestens nach Sonnenuntergang helle, langärmelige Oberbekleidung und lange Hosen getragen werden. In Gebieten mit am Tage übertragbaren Infektionskrankheiten (Dengue, Chikungunya, Zika) sollte man auch tagsüber entsprechende Kleidung tragen, rät das Auswärtige Amt. Sinnvoll sind überdies feste, helle Socken, die möglichst über die Knöchel reichen sollten.

Wer für einen noch effektiveren Schutz sorgen möchte, kann seine Kleidungsstücke auch mit Insektenabwehrmitteln imprägnieren. Die bereits genannten Pyrethroide (z.B. Nobite Kleidung®, Peripel 55® Ko-Tabs®) töten die Insekten ab. Da der Imprägniervorgang sehr geruchsintensiv ist, sollten die Kleidung anschließend ausgelüftet werden, rät das AA. Vorimprägnierte Kleidung ist bei diversen Outdoor-Ausrüstern erhältlich.