Der Welt-Malaria-Tag am 25. April erinnert an ein globales Problem. Pro Jahr erkranken Hunderte Millionen Menschen an Malaria, vor allem in Afrika.
Berlin- Die Corona-Pandemie hat den Blick dafür geschärft, dass weltweit alles zusammenhängt. Das betrifft auch die indirekten Folgen der Pandemie. In der Corona-Krise wurden zum Beispiel als Folge des Lockdowns wichtige Malaria-Programme unterbrochen, vielerorts keine Mückennetze mehr verteilt und keine Medikamente mehr ausgegeben. Allein im Jahre 2020 erkrankten weltweit 241 Millionen Menschen an Malaria, 627.000 starben – 69.000 mehr als noch im Jahr davor, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Ende 2021 mitteilte. Der Welt-Malaria-Tag am 25. April soll auf dieses Problem aufmerksam machen.
Malaria kommt vor allem in den Tropen und Subtropen vor. Etwa 1,1 Milliarden Menschen leben weltweit in Malaria-Risikogebieten. 94 Prozent der Fälle treten in Afrika auf, vor allem in Nigeria, Kongo, Uganda, Mosambik und Niger. Besonders Kinder sind gefährdet. Südlich der Sahara beträfen 80 Prozent der Todesfälle Kinder unter fünf Jahren, so die WHO. In Südasien habe die Malaria in den letzten 20 Jahren zurückgedrängt werden können, vor allem in Indien.
Anders als bei der Grippe oder Corona droht bei Malaria keine Pandemie. Malaria ist endemisch, tritt also begrenzt in bestimmten Regionen auf. Sie wird nicht über Viren von Mensch zu Mensch verbreitet, sondern über Stiche der weiblichen Anopheles-Mücke. Diese übertragen einzellige Parasiten, sogenannte Plasmodien. Die Art Plasmodium falciparum ist Auslöser der gefährlichen Malaria tropica.
Auch hierzulande gab es einst gefährliche Malaria-Plasmodien. Anfang des 19. Jahrhunderts soll Napoleon im Oberrheingebiet mehr Soldaten durch Malaria verloren haben als durch die Kugeln der Gegner. An Flussauen und Sumpfgebieten kam es zu schlimmen Ausbrüchen. Doch die Bedingungen haben sich geändert. Auch soll sich der damalige Erreger Forschern zufolge angepasst und abgeschwächt haben.
Die heute in Deutschland lebenden Anopheles-Mücken übertragen keine Malaria mehr. Die etwa 1000 registrierten Malaria-Fälle pro Jahr sind meist Mitbringsel aus Afrika. Die Klimaerwärmung könnte jedoch Forschern zufolge dazu führen, dass sich Insekten besser vermehren und Erreger besser entwickeln. So könnte eines Tages auch die Malaria in Europa wieder endemisch werden.