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Protzen mag er nicht. Glänzen muss er auch nicht. Im Gegenteil. Ein bisschen Gatsch steht ihm eindeutig besser als ein frisch polierter Lack. Dabei steht da, an der magnetgrauen Flanke (eine der Metallicfarben), Nugget. Und, am Heck: Transit. Custom. Nur: Das Gold, also: die Nuggets, die muss man schon selber suchen. Mit dem Nugget …
Der Ford kommt auf den ersten Blick wie ein „ganz normaler“ Van daher. Kurze Schnauze, kastiger Hintern. Nur das Dach schaut ein paar Zentimeter höher aus. Und die Seitenscheiben einen Tick dunkler, als sonst. Der Tankdeckel versteckt sich am unteren Ende der Fahrertür. Und auf der linken Hüfte warten zwei andere Anschlüsse.
Aber erst hinter das Lenkrad. Dort gibt es weder Raumstationsbildschirme noch anderen Schnickschnack. Sondern klassische Armaturen, erstaunlich bequeme Sitze und viele, viele, viele (und noch mehr) Ablagen, Steckdosen und USB-Anschlüsse. Über dem Rückspiegel winkt eine schmale Digitalanzeige. Nur läuft dort kein Entertainment, für das Fond-Publikum. Sondern quasi die Kommandozentrale, für das, was den Nugget von den anderen Transits unterscheidet.
Rein optisch fängt das erst nach der Rück(sitz)bank an. Dort wedeln schon mal Vorhänge an den Fenstern, erinnert der Fahrzeugboden ans letzte Hotelzimmer und macht der auf- und noch weiter aufklappbare Tisch Lust, auf eine Runde Geisterjagen (oder Schnapsen, je nachdem). Und hinter dem Rücken, der großzügigen Rückbank? Da fängt das Campen an.
Links ein Fach und rechts ein Bord, darunter eine Lade, ein Spülbecken und ein (Stau-) Raum, dort, im Eck, ganz unten, ein roter Knopf und ein paar Schalter (die das Stromnetz ein- und das Wasser anschalten). Daneben zwei Gasflammen mit einem Abdeckglas (zum Aufstellen) darüber, daneben noch mehr große und kleine Fächer mit Türen. Und: eine Klappe, unter der sich ein gar nicht so kleiner Kühlschrank verbirgt.
Der lässt sich, über die Kommandezentrale über dem Rückspiegel, auf- und kaltdrehen, genauso wie die Standheizung (die ist zwar ein bisschen laut und riecht ein bisschen nach Diesel, dafür macht sie es bei Wind und Regen ganz schnell ganz warm, im Nugget) und die Anzeigen für Saft (also: Strom) und (Ab-)Wasser. Apropos: Strom. Der kommt, mit einem dreipoligen CEE-Stecker am Auto, aus der nächsten Steckdose. Nur ist die oft eine Baumgruppe oder ein Stück Wiese weit entfernt (und hat auch nicht immer einen Haushalts(schuko)anschluss).
Auch für das Wasser braucht man zwar kein Verlängerungskabel, dafür aber einen Kanister, der auch zum Einfüllen (auf der linken Hüfte) taugt. Für das Schlafzimmer, oder besser: die Schlafzimmer, braucht man dagegen nur ein paar Muskeln. Das Aufstelldach mit erstaunlich viel Platz für Kopf und Knie und erstaunlich viel Komfort für Rücken und Hüften schwingt auf Druck hydraulisch nach oben. Und die Rücksitzbank lässt sich mit Ziehen, Heben und Schieben zu einem sogar für Erwachsene (die strecken dann die Füße unter der Küche durch) ausreichendem Bett umbauen. Bei Sonne (und keinen Wind- und Unwetterprognosen) muss dann nur noch die Markise aufgekurbelt werden – fertig!
Ach ja: Fahren lässt sich der Nugget mit dem (kleinen) braven Turbodiesel wie seine Van-Brüder, einparken, umdrehen und rangieren (für den schönsten Platz, am Platz) auch.
Und der Schatz? Der liegt gleich vor der Nugget-Nase, unter den Burgruinenfelsen, neben den Baumwurzeln, im Silber-, nein: im Stausee …
Karosserie: vier Türen (davon eine Schiebetür und eine Heckklappe), fünf Sitzplätze, Länge x Breite x Höhe 4.973 x 2.272 x 2.060 Millimeter (mit aufgestelltem Dach 3.100 Millimeter), Radstand 2.933 Millimeter (L1, außerdem: Nugget Plus mit längerem Radstand und mit Hochdach), Eigengewicht ab 2.633 Kilogramm, zulässiges Gesamtgewicht 3.190 Kilogramm.
Motor: 2,0-Liter-Common-Rail-Turbodiesel, 130 PS, 360 Newtonmeter, ab 8,0 Liter Diesel pro 100 Kilometer, ab 211 Gramm CO2 pro Kilometer, Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM.
Kraftübertragung: Frontantrieb, Schaltgetriebe (sechs Gänge).
Preis: ab 69.132 Euro – serienmäßig: Parkpilot vorne und hinten, Dreheinzelsitze vorne, Dreiersitzbank mit Liegefunktion hinten, Klimaanlage, Audiosystem mit Vier-Zoll-Display, Digitalradio. Extras: Gelenkarmmarkise (840 Euro), Moskitonetz für Schiebetür und Heckklappe (je 189 Euro).
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