Weißer Sandstrand mit Palmen, davor das türkisfarben Meer – ihr seid im Paradies. Oder: Ein lauer Sommerabend am See. Die ganze Familie grillt gemütlich – alles ist perfekt. Doch dann: Zack, die erste Stechmücke sticht zu. Juckende Mückenstiche können Eltern und Kindern ganz schön die Stimmung vermiesen. Damit ihr diesen Sommer Ruhe habt, verraten wir euch welcher Mückenschutz schon Babys hilft und geben weitere Mückenschutz-Tipps für die ganze Familie, auch für Malaria und Dengue-Fieber-Gebiete.
Bei der Planung unserer Elternzeit-Reise mit unserem damals zehn Monate alten Sohn hatten wir viele Reiseziele im Kopf. Als wir uns dann näher mit den einzelnen Ländern beschäftigten, insbesondere mit dem Thema Mückenschutz bei Babys, wurde unsere Liste ganz schnell immer kürzer. Denn nach einer Beratung bei einem Tropen- und Reisemediziner, der meinte, wir sollten mit Baby am besten gleich daheim bleiben, sind wir trotzdem los geflogen. Aber wir hatte uns entschieden in keine Gebiete mit Malaria oder Dengue-Fieber zu reisen. Nicht alle Familien sind so ängstlich wie wir. Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln und dem richtigen Mückenschutz für Babys und (Klein-)Kinder im Gepäck spricht nichts gegen eine Reise nach Thailand, Bali oder Sri Lanka.
Malaria und Dengue-Fieber hat sich in den letzten Jahren immer weiter ausgebreitet, sodass es außerhalb von Europa – und selbst hier gab es schon einzelne Infektionen – gar nicht mehr so einfach ist, ein Malaria- und Dengue-Fieber-freies Gebiet zu finden.
Wer sich nicht auf diese freien Regionen beschränken und die Welt im Ganzen erobern will, der sollte für seine Reisen auf jeden Fall einen guten Mückenschutz einpacken. Natürlich überträgt nicht jede Mücke fiese Krankheiten, aber schon alleine der nervige Juckreiz ist es wert, sich und sein Kind mit dem richtigen Mückenschutz zu schützen.
Mit der Ausweitung der Infektionsgebiete hat sich auch das Sortiment an Mückenschutz-Produkten vergrößert. Aber nicht jeder Mückenschutz ist gleich gut oder für Babys und Kinder geeignet. Folgende Möglichkeiten gibt es, um sich vor Mückenstichen zu schützen:
Der wirksamste und sicherste Mückenschutz für Babys und Kinder auf Reisen ist ein sogenannter Barriereschutz, sprich, die Stechmücke erreicht euer Kind gar nicht erst. Hierfür eignen sich leichte Reise-Moskitonetze zum Aufhängen oder Pop-Up-Mückenschutz-Zelte für über dem (Familien-)Bett und Moskitonetze für Reisebetten und Moskitonetze für Kinderwagen und Buggy. Beim Schlafen sollte euer Baby oder Kleinkind am Besten zusätzlich leichte Kleidung mit langen Armen und Beinen tragen, da sich Kinder ja gerne im Schlaf in die Ecken kuscheln und so direkt am Netz anliegen und gestochen werden können. Bei älteren Kindern und Erwachsenen kann das Moskitonetz für zusätzlichen Schutz mit Mückenspray besprüht werden.
Schon normale leichte Kleidung mit langen Armen und Beinen schützt euer Kind und euch vor Mückenstichen. Zusätzliche gibt es spezielle Mückensprays für Kleidung, mit denen ihr eure Kleider gegen Mücken imprägnieren könnt. Es gibt auch vorbehandelte Kleidung mit Mückenschutz zu kaufen, die ihren Schutz auch nach mehrmaligem Waschen behält. Dieser Mückenschutz ist jedoch nicht für Babys und kleine Kinder geeignet, die sich den Stoff gerne mal in den Mund stecken und daran saugen.
Mückenschutz zum Auftragen auf die Haut funktioniert, allerdings unterschiedlich gut – je nach Inhaltsstoff des Produkts. Die auf eine positive Wirksamkeit gegen Mücken getesteten Stoffe auf Icaridin- und DEET-Basis halten Stechmücken wirklich ab, sind für Babys und Kinder aber nur bedingt geeignet. Handelsübliche Repellentien, so der Fachbegriff für Mückenschutz, dürfen nicht für Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren verwendet werden. Kinder unter zwei Jahren sollten nicht einmal im gleichen Raum sein, wenn ihr Eltern euch damit einsprüht. Und nach dem Verreiben auf der Haut hat Händewaschen oberste Priorität.
Für Kinder von ein bis vier Jahre kann ein Mückenmittel auf Icaridinbasis, z. B. Autan Tropical mit 20% Icaridin oder ein speziell für Kinder ausgewiesenes Produkt, z. B. Doctan für Kinder verwendet werden. Teilweise sind auch die aggressiveren (und dadurch wirksameren) Mittel mit dem Wirkstoff DEET, z. B. NOBITE mit 50% DEET schon für Kinder ab zwei Jahren freigegeben erlaubt. Nur letztere sind wirklich wirksam gegen tropische Moskitos, die Malaria und Dengue-Fieber übertragen können.
Das Einatmen und der Kontakt mit den Schleimhäuten ist bei Mückensprays und Co. insbesondere bei Babys und Kindern unbedingt zu vermeiden. Also am besten die Hände eurer Babys und Kleinkinder aussparen, die landen ja regenmäßig im Mund oder es werden sich die müden Äuglein gerieben.
Die Armbänder oder Clips zum Anstecken versprechen eine der einfachsten und verträglichsten Methoden sich gegen Mücken zu schützen. Tatsächlich muss laut Hersteller nur ein Armband, dass mit einem natürlichen Mittel getränkt ist, am Handgelenk tragen werden und die fiesen Biester sollen einem vom Leib bleiben. Die Anti-Mücken-Armbänder gibt es in verschiedenen hübschen Designs und als Mückenschutz für Baby und Kinder geeignet. Nach Aussage von Stiftung Warentest sind die Armbänder allerdings nahezu wirkungslos. Ich kenne aber Familien, die darauf schwören. Als alleinigen Schutz würde ich die Armbänder aber nicht empfehlen.
Wie die Armbänder klingt auch dieser Mückenschutz zu einfach, um wahr zu sein. Und nach den Testergebnissen von Stiftung Warentest ist er das auch. Die bunten Sticker, die mit einer Anti-Mücken-Lösung getränkt sind, werden einfach auf Kleidung, Kinderwagen, Vorhänge, etc. geklebt und sollen so Mücken fern halten. Auch hier gibt es bestimmt Befürworter, die damit Erfolge erzielt haben.
Es gibt auch einige Antimücken-Mittel auf Basis natürlicher ätherischer Öle, wie zum Beispiel Citronella. Besonders für Kinder und Babys ausgewiesener Mückenschutzmittel benutzen diese natürlichen Mittel zur Mückenabwehr. Dennoch können auch diese Produkte die Schleimhäute von Babys und Kleinkindern reizen und Allergien auslösen. Zudem sind Produkte mit ätherischen Ölen nach Stiftung Warentest eher wirkungslos.
Mückenschutz zum Einstecken in die Steckdose und Verdampfer mit Biozidlösung zum Verdampfen sind für Familien eher ungeeignet. Denn was für Mücken giftig ist, kann auch für Kinder giftig sein. Dann lieber zu Mückenschutz-Kerzen mit ätherischen Ölen greifen, wobei hier wiederum gilt, dass die Wirksamkeit begrenzt ist und die Dämpfe ebenfalls die Schleimhäute eurer Kinder reizen können.
Wir haben unsere Elternzeit-Reise am Ende auf Martinique verbracht. Dort gibt es zwar Moskitos, aber kein Malaria oder Dengue-Fieber. Uns ist in unserer Zeit dort aufgefallen, dass zwar wir Eltern – trotz Mückenschutz – zerstochen wurden, unser zehn Monate alter Sohn aber keinen einzigen Stich bekam. Wissenschaftlich habe ich keine Erklärung für dieses Phänomen gefunden, aber vielleicht lag es ja einfach am kindlich unschuldigen Duft. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Erzählt uns auf Facebook davon.
Die folgenden 9 Tipps schützen eure Kinder zwar nicht 100-prozentig vor Mückenstichen, aber können immerhin die Anzahl der Stiche deutlich reduzieren:
Ich bin seit diesem Sommer großer Fan von Anti-Juck-Aufklebern, die man einfach auf den Mückenstich klebt und schon ist das lästige Jucken vorbei. Die Pflaster sind meist mit einem natürlichen Mittel behandelt und können auch schon bei Babys und Kindern angewendet werden. Schaut nur, dass euer Baby das Pflaster nicht erreicht bzw. abbekommt und es sich in den Mund stecken kann - es droht sonst Erstickungsgefahr.
Wir benutzen in unserer Familie die Pflaster von Moskinto. Die kleben schön fest, sodass unser Kleinkind das Pflaster nicht selber abziehen kann. Ich bin wirklich begeistert von den Mückenpflastern, die es übrigens auch bei dm gibt (sind dort aber etwas teuer als online).
Plant ihr gerade eure eigene Elternzeit-Reise oder einfach nur einen Urlaub mit Kindern und wollt euch keine Gedanken über Mückenschutz machen? Dann haben wir hier eine Liste für euch mit Gebieten, in denen es kein Malaria oder Dengue-Fälle gibt (Stand Juni 2022):
Eine Liste bzw. Weltkarte mit den Gefahrengebieten und weiteren Informationen zu Malaria findet ihr beim Tropeninstitut Dr. Gondard.
Dengue-Fieber ist um einiges weiter verbreitet als Malaria. Hier gibt es auch schon Fälle in Europa und Nordamerika. Dennoch gibt es noch einige Dengue-freie Länder (Stand Juli 2022):
Eine aktuelle Weltkarte mit allen vermerkten Dengue-Fällen findet ihr bei healthmap.org.
Auch interessant für Familien und Reisen: Über die Webseite healthmap.org könnt ihr euch auch das aktuelle Corona-Geschehen weltweit anzeigen lassen.
Hier noch etwas Inspiration für eure nächsten Reiseziele ...
Privates Tropeninstitut Dr. Gondard Stiftung Warentest Mückenschutz-Mittel Mückenschutz-Info Healthmap
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